Verankerung des Klimaschutzes im Grundgesetz? Die Hälfte der Deutschen sagt Ja

Juni 02, 2022, 4:00 vorm. GMT+0

Aktuelle Umfragen von YouGov in Deutschland und LINK in der Schweiz zum Thema Umwelt- und Klimaschutz anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni 2022

Am Sonntag, den 5. Juni 2022, wird international der Weltumwelttag begangen, ein jährlicher Aktionstag mit weltweiten Initiativen, um Umweltbewusstsein zu schärfen und auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen. 49 Prozent der Deutschen würden es befürworten, wenn der Klimaschutz im Grundgesetz verankert würde, auch hierbei sind die Jüngeren am häufigsten dafür (64 Prozent). Unter Grünen-Wählern würden dies 87 Prozent befürworten.

Zwei von fünf Deutschen sind der Ansicht, dass das Thema „Umwelt- und Klimaschutz“ von der deutschen Politik nicht ausreichend dringlich behandelt würde (41 Prozent). Am häufigsten sagen dies Wählerinnen und Wähler der Grünen (74 Prozent). Die jüngsten Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren sagen dies häufiger als Befragte mittleren Alters (46 Prozent vs. 39 Prozent der 35- bis 54-Jährigen).

Top 3 der wichtigsten von der Politik zu priorisierenden Themen

Als stärker von der Politik zu priorisierende Themen nennen die Deutschen am häufigsten die Reduktion der Lebensmittelverschwendung (50 Prozent), den Umstieg auf erneuerbare Energien (46 Prozent) und die Begrünung von Städten (43 Prozent). Unter Befragten in der Schweiz ergibt sich eine etwas andere Top-3-Themen-Reihenfolge der Priorisierung durch die Politik, um die Umwelt zu schützen: Zwei von drei Schweizerinnen und Schweizern (66 Prozent) nennen hierbei den Umstieg auf erneuerbare Energien, 61 Prozent die Reduktion der Lebensmittelverschwendung und 45 Prozent die Begrünung von Städten.

Umweltschutz liegt Schweizern eher am Herzen als Deutschen

63 Prozent der Deutschen geben an, dass ihnen das Thema „Umwelt- und Klimaschutz“ eher oder sehr stark am Herzen liegt. Frauen sagen dies häufiger als Männer (67 Prozent vs. 60 Prozent der Männer), ältere Befragte häufiger als jüngere (Befragte ab 55 Jahren: 67 Prozent vs. 25- bis 34-Jährige: 53 Prozent).

Befragte aus dem Schweizer Nachbarland scheinen bezogen auf den Umweltschutz engagierter als die Deutschen: Unter ihnen geben 74 Prozent an, dass ihnen Umwelt- und Klimaschutz am Herzen liegt. 50 Prozent der Schweizer sagen, dass sie bereit wären, vereinzelt Änderungen ihrer Lebensgewohnheiten vorzunehmen, um Umweltschäden zu reduzieren (vs. 43 Prozent in Deutschland). Bereit zu sein, sogar einen Großteil ihrer Lebensgewohnheiten zu ändern, sagen 41 Prozent der Schweizer und 33 Prozent der Deutschen. Deutsche scheinen hierbei hingegen etwas kompromissloser zu sein: 12 Prozent der Befragten in Deutschland sagen, dass sie bereit wären, alle ihre Lebensgewohnheiten zu ändern, um Umweltschäden zu reduzieren. In der Schweiz sagen dies 6 Prozent.

Naturkatastrophen machen den Deutschen die größten Sorgen, fehlende Naturressourcen den Schweizern

Drei von zehn Deutschen sagen, dass ihnen die zunehmende Häufigkeit von Naturkatastrophen (31 Prozent) sowie die zunehmende Trockenheit und Dürre (30 Prozent) die größten Sorgen in Bezug auf den Klimawandel bereiten. 27 Prozent nennen hierbei die übermäßige Rodung von Wäldern, 24 Prozent die fehlenden Naturressourcen.

Auch bei dieser Frage ergibt sich bei den Befragten in der Schweiz eine andere Reihenfolge: Jeweils 34 Prozent bereiten die fehlenden Naturressourcen sowie der Verlust der Biodiversität die größten Sorgen. 31 Prozent sind besorgt aufgrund der zunehmenden Häufigkeit von Naturkatastrophen, 28 Prozent wegen der übermäßigen Rodung von Wäldern.

Müllvermeidung in der Natur sowohl für Deutsche als auch für Schweizer als bewusste Alltagshandlung am wichtigsten

78 Prozent der Befragten im schweizerischen Nachbarland sagen, dass sie als bewusste Alltagshandlung zum Schutz der Umwelt keinen Müll unachtsam in der Natur wegwerfen. Auch Deutsche nennen diese Handlung am häufigsten zur Entlastung der Umwelt (72 Prozent). 67 Prozent der Deutschen verwenden Stofftaschen anstatt Plastiktüten (vs. 60 Prozent der Schweizer), 56 Prozent in Deutschland sparen bewusst Heizenergie (vs. 46 Prozent der Schweizer) und 55 Prozent sparen bewusst Wasser (vs. 47 Prozent in der Schweiz).

Schweizer kaufen hingegen häufiger saisonale und regionale Produkte (jeweils 65 Prozent) als Deutsche (regionale Produkte 50 Prozent; saisonale Produkte 46 Prozent).

Dies sind Ergebnisse aktueller Umfragen der internationalen Data & Analytics Group YouGov sowie der zur YouGov-Gruppe gehörenden LINK Marketing Services AG, für die 2.055 Personen in Deutschland vom 16. bis 18. Mai 2022 sowie 1.224 Personen in der Schweiz vom 12. bis 18. Mai 2022 mittels standardisierter Online-Interviews befragt wurden. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren sowie für die Schweizer Bevölkerung im Alter von 15 bis 79 Jahren.

Falls Sie Interesse an weiteren Informationen und Daten zu dieser YouGov-Umfrage haben, nehmen Sie gerne hier unter Angabe Ihrer Kontaktdaten mit uns Kontakt auf.

Die detaillierten Ergebnisse der LINK-Umfrage in der Schweiz finden Sie hier.

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