Mehr als zwei von fünf Deutschen sehen Wagenknecht-Parteigründung eher positiv

Oktober 27, 2023, 3:00 nachm. GMT+0

Aktuelle YouGov-Daten zur Parteigründung durch Sahra Wagenknecht und zu ihrem „Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit“

Die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht hat angekündigt, aus der Partei Die Linke auszutreten, um eine eigene Partei zu gründen, und hat zu diesem Zweck den Verein „Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ gegründet, im Folgenden mit BSW abgekürzt.

43 Prozent der deutschen Wahlberechtigten bewerten die Entscheidung von Sahra Wagenknecht, eine eigene Partei zu gründen, als eher / sehr gut, jede / jeder Dritte bewertet dies als eher / sehr schlecht (34 Prozent). Der „Weiß nicht“-Anteil bei dieser Frage liegt bei 23 Prozent.

Wählerinnen und Wähler der AfD bewerten die Entscheidung besonders häufig positiv: 58 Prozent finden das Vorhaben von Sahra Wagenknecht gut. Unter Wählerinnen und Wählern der Union liegt der Anteil bei 39 Prozent, unter Wählerinnen und Wählern der SPD bei 42 Prozent, der Grünen bei 32 Prozent.

Rund die Hälfte der Befragten (51 Prozent) fühlt sich in Teilen über die aktuelle Situation informiert, ist sich aber unsicher, die ganze Situation und mögliche Folgen richtig einschätzen zu können. Etwa ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) fühlt sich gut über die aktuelle Situation und mögliche Folgen informiert, ein Viertel (27 Prozent) fühlt sich schlecht informiert.

Größter Stimmverlust bei der Linken erwartet

Danach gefragt, welche im Bundestag vertretenen Parteien die meisten Stimmen an eine neu gegründete BSW-Partei verlieren würden, glaubt rund ein Drittel der Befragten (35 Prozent), dass es vor allem die Linke an Stimmen kosten wird. Jede / jeder Fünfte (20 Prozent) denkt, dass die AfD am meisten Stimmen an die BSW-Partei verlieren wird.

Insgesamt sind sich die Deutschen uneinig, ob sich die Gründung der neuen BSW-Partei und die damit einhergehende Spaltung der Links-Partei positiv oder negativ auf die Politik in Deutschland auswirken wird. Tendenziell wird die Gründung eher positiv gesehen: 37 Prozent der befragten Wahlberechtigten in Deutschland denken, dass es sich eher / sehr positiv auf die deutsche Politik auswirken wird, 33 Prozent glauben wiederum, dass es sich auf sie eher / sehr negativ auswirken wird. Zudem ist auch hier der „Weiß-nicht“-Anteil mit 29 Prozent recht hoch.

Am positivsten sehen Wählerinnen und Wähler der AfD die Entwicklung: Jede / Jeder Zweite denkt, dass die Gründung der BSW-Partei sich eher / sehr positiv auf die Politik in Deutschland auswirken wird (zum Vergleich: Wählerinnen und Wähler der CDU/CSU: 37 Prozent, der SPD: 39 Prozent, der Grünen: 30 Prozent).

Das ist das Ergebnis einer aktuellen YouGov-Befragung, für die 1.948 Wahlberechtigte in Deutschland mittels standardisierten Online-Interviews vom 24. bis 26. Oktober 2023 befragt wurden.

Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.

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Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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